Was gibt es neues in und rund um Lomnitz?
E-Mail
Gästebuch
Weg mit den alten Funzeln
Wachau will das Straßenlicht auf LED-Lampen umstellen. Die Einsparungen betragen
mehrere zehntausend Euro im Jahr.
Von Thomas Drendel
Besseres Licht bei geringeren Kosten: Die Straßenbeleuchtung in Wachau soll mit
LEDs ausgestattet werden. Die Laternen in Ottendorf Okrilla sind damit bereits
ausgerüstet.
© Thorsten Eckert
Wachau. Schönheitskur für die Gemeinde Wachau: neues Gemeindeamt, mehr Platz
für die Bücherei und ein Heimatmuseum. In den nächsten Jahren wird viel Geld in den
Ausbau Wachaus gesteckt. Das alles soll natürlich auch im entsprechenden Licht zu
sehen sein. „Wir wollen alle Laternen in Wachau und den Ortsteilen Seifersdorf,
Lomnitz, Leppersdorf und Feldschlößchen auf moderne LED-Lampen umstellen“,
sagte jetzt der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU). Grund sind jedoch
weniger ästhetische Belange, als vielmehr enorme Kosteneinsparungen.
Die eingesetzten LED-Lampen verbrauchen rund 20 Prozent weniger Energie als die
bisher meist eingesetzten Natriumhoch- und Niederdrucklampen. Im Vergleich zu
älteren Lampen fällt die Ersparnis noch größer aus. Begründen lässt sich das mit der
zum Betrieb des Leuchtmittels nötigen Technik, die bei einer LED circa zwei Watt und
bei einer Niederdrucklampe ab 15 Watt zusätzlichen Strom verbraucht. Ein weiteres
Argument für die Umstellung ist die längere Lebensdauer der LED. Eine
herkömmliche Straßenlampe hat eine Lebensdauer von 30 000 Betriebsstunden, muss
aber wegen nachlassender Lichtstärke nach vier Jahren ausgewechselt werden, so die
Erfahrungen. Die LED-Leuchtmittel bringen es hingegen auf 50 000 und die neusten
Modelle sogar auf 100 000 Betriebsstunden. Diese Lebensdauer werde von den
Herstellern auch garantiert.
Bei vergleichbarer Wattzahl fällt die Wahrnehmung der Helligkeit deutlich zugunsten
der Leuchtdiode aus. Dies lässt sich mit der Farbwahrnehmung des menschlichen
Auges begründen. Das Licht einer in der Straßenbeleuchtung eingesetzten LED lässt
uns einen deutlich stärkeren Kontrast wahrnehmen, als es das gelbe Licht einer
Natriumdampflampe vermag. Deshalb kann bei gleichbleibender Ausleuchtung die
Wattzahl der Lampe reduziert werden. Nach der Umstellung könne die
Straßenbeleuchtung dann auch in Betrieb bleiben, fügte der Gemeindechef noch hinzu.
Großzügige Förderung
Allerdings sind die Kosten für den Tausch in der Gemeinde Wachau enorm. „Ich
rechne mit Aufwendungen von rund 200 000 Euro“, sagt Veit Künzelmann. Ein Grund
dafür: LED-Lampen lassen sich nicht einfach in alte Leuchten reinschrauben. Meist ist
ein kompletter Austausch der Leuchte nötig. Dennoch plädiert der Bürgermeister für
den Austausch: Die Kosten haben sich in kurzer Zeit wieder amortisiert. Darüber
hinaus wird die Umstellung auf die neue Technik großzügig gefördert. Wir erhalten
eine Unterstützung von 75 Prozent.“
Bereits jetzt sind einige Laternen an der Teichstraße, der Lichtenberger und der
Kleindittmannsdorfer Straße mit der neuen Technik ausgestattet. „Jeder kann sich dort
ansehen, wie gut das aussieht. Die Helligkeit ist sehr gut“, sagte der Bürgermeister.
Installiert wurden 19 Watt-LED und 15 Watt-LED. „Wir wollten beide Varianten
ausprobieren und uns dann entscheiden. Ich bin für die 15 Watt-LED. Die Helligkeit
stimmt und die Ersparnis ist größer als mit der 19 Watt-LED.“ Er rechnet damit, dass
von den jetzt 60 000 bis 70 000 Euro Stromkosten im Jahr nach der Umstellung nur
noch 6 000 Euro gezahlt werden müssen. „Sollte die Gemeinde einmal knapp bei
Kasse sein, müsste die Straßenbeleuchtung nachts nicht mehr abgeschaltet werden.
Die Einsparungen wären einfach zu gering.“ Der Wachauer Gemeinderat muss noch
über die Pläne der Verwaltung abstimmen. Gibt es das OK, dann könnten im August
die Arbeiten beginnen. Ich rechne damit, dass noch in diesem Jahr alle Lampen
ausgetauscht werden.“
Noch viele weitere Pläne
Die Investitionen in die Straßenbeleuchtung gehen einher mit zahlreichen anderen in
der Gemeinde Wachau: Neben dem Ausbau der Teichstraße 2 zum neuen
Gemeindeamt soll das alte Feuerwehrgebäude weichen und ein neues in der Nähe der
Grundschule entstehen. Auch eine Sanierung des Wachauer Freibades ist in die Pläne
aufgenommen worden. Der zentrale Dorfplatz wird hinter dem jetzigen
Feuerwehrgerätehaus angelegt und an der jetzigen Feuerwache wird das unterirdisch
verlaufende Flüsschen Orla offen gelegt. In Leppersdorf soll im kommenden Jahr der
Bau des neuen Dorfgemeinschaftshauses beginnen. Es entsteht für mehr als eine
Million Euro in einem Dreiseithof an der Alten Hauptstraße.
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/weg-mit-den-alten-funzeln-3568969.html