Was gibt es neues in und rund um Lomnitz?
Traditions-Gaststätte ohne Dach Von der Buschschänke in Lomnitz steht nur noch das Erdgeschoss. Was wird aus dem Haus? Von Thomas Drendel
Von der Buschschänke in Lomnitz sind nur noch die Grundmauern zu sehen. Das Dach und das Obergeschoss wurden wegen des schlechten Zustandes abgetragen. Im Hintergrund steht der Anbau aus dem Jahre 2000
Fachwerk und Wilder Wein: So sah die Buschschänke noch vor ein paar Wochen aus
© Thorsten Eckert
Lomnitz. Etwa zur selben Zeit als Martin Luther seine Thesen verkündete, nämlich 1517, wurde auch die Buschschänke in Lomnitz zum ersten Mal erwähnt. Laut der Lomnitzer Ortschronik war das 1521 der Fall. Damals besuchten das Haus am Rande der Laußnitzer Heide meist heimkehrende Arbeiter, Holzfäller und Waldwärter. Sie tranken hier ihr Bier. Mitunter wurde nach den Klängen der Ziehharmonika auch getanzt, heißt es in den Überlieferungen. Seitdem war das Gebäude mit Unterbrechungen Wirtshaus. Wer in diesen Tagen an der ehemaligen Gaststätte vorbeikommt, traut seinen Augen nicht. Von dem traditionsreichen Fachwerkhaus steht nur noch das Erdgeschoss. Dach und Obergeschoss fehlen. Überhaupt ist das Gelände eine große Baustelle: Paletten voller Ziegel sind zu sehen, ein Baustellenzaun umgibt das Ganze. Unter den Lomnitzern ist die Verwunderung über den teilweisen Abriss groß. „Wir waren schon sehr überrascht, als wir das gesehen haben“, sagt Ortsvorsteher Helmar Heine (CDU). „Ich werde von vielen Einwohnern gefragt, ob denn so ein Haus nicht unter Denkmalschutz steht. Schließlich ist es ja eins der ältesten, wenn nicht das älteste Gebäude in Lomnitz überhaupt und vor allem wollen viele wissen: Was wird aus dem Haus?“ Nach Angaben des Landratsamtes ist die Buschschänke vor etwa zwei Monaten von der Denkmalliste gestrichen worden. „Der Eigentümer hatte beim Landratsamt Bautzen angefragt, wie weit das Haus unter Denkmalschutz steht“, sagt Gernot Schweitzer, Mitarbeiter des Landratsamtes in Bautzen. Daraufhin habe es im Sommer ein Treffen mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und der unteren Denkmalschutzbehörde Landkreis Bautzen in Lomnitz gegeben, erklärte er. „Dabei wurde festgestellt, dass die Bausubstanz schlecht ist. Bei einer geplanten Sanierung müssen auch derartig viele Bauteile ersetzt werden, sodass nur noch wenig Denkmalsubstanz übrig bleibt. Außerdem ist bereits viel an dem Haus verändert worden. Aus diesen Gründen wurde das Gebäude von der Liste der Kulturdenkmale gestrichen“, sagt Gernot Schweitzer. Eine denkmalschutzrechtliche Abriss- Genehmigung sei somit nicht erforderlich gewesen. Schließung Ende 2015 Auch über die Zukunft des Hauses kann der Mitarbeiter des Landratsamtes Auskunft geben. „Das Gebäude soll später als Gastwirtschaft und Wohnhaus wieder als Fachwerkgebäude hergestellt werden“, sagt Gernot Schweitzer. Der Eigentümer selber will sich zu seinen Plänen noch nicht äußern. Helmar Heine ist erfreut, dass sich an dem Gebäude etwas tut. „Es ist gut, wenn es erhalten wird. Wir würden uns noch mehr freuen, wenn wieder eine Gaststätte entsteht.“ Die Buschschänke war Ende vergangenen Jahres geschlossen worden. Inhaber Ralf Herrich und seine Frau Traudel Herrich hörten aus Altersgründen auf. Sie hatten es 1990 von der Gemeinde Lomnitz erworben. Sie brachten unter anderem das Fachwerk in Ordnung. Der letzte Gastwirt da vor hatte das Haus 1970 geschlossen, dann wurde es als Wohngebäude genutzt und war ziemlich heruntergekommen. In der gemütlichen Gaststube wurde jedoch vieles so gelassen wie einst. Balken und Türen waren noch weitestgehend erhalten. Im September 1991 wurde die Buschschänke dann schließlich von den Herrichs wiedereröffnet und war von Anfang an ein Besuchermagnet. 2000 lies Ralf Herrich einen Saal auf der Rückseite des Fachwerkhauses anbauen. Grund waren die vielen Familienfeiern. An den Wochenenden kamen vor allem Ausflügler aus den umliegenden Orten, bis aus Dresden. Beliebt war die Gaststätte bei Spaziergängern und Wanderern. Viele fuhren bis Ottendorf mit dem Zug und wanderten dann bis zur Buschschänke. Quelle: Sächsische Zeitung (http://www.sz-online.de/nachrichten/traditions-gaststaette- ohne-dach-3530221.html)
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Traditions-Gaststätte ohne Dach Von der Buschschänke in Lomnitz steht nur noch das Erdgeschoss. Was wird aus dem Haus? Von Thomas Drendel
Von der Buschschänke in Lomnitz sind nur noch die Grundmauern zu sehen. Das Dach und das Obergeschoss wurden wegen des schlechten Zustandes abgetragen. Im Hintergrund steht der Anbau aus dem Jahre 2000
Fachwerk und Wilder Wein: So sah die Buschschänke noch vor ein paar Wochen aus © Thorsten Eckert
Lomnitz. Etwa zur selben Zeit als Martin Luther seine Thesen verkündete, nämlich 1517, wurde auch die Buschschänke in Lomnitz zum ersten Mal erwähnt. Laut der Lomnitzer Ortschronik war das 1521 der Fall. Damals besuchten das Haus am Rande der Laußnitzer Heide meist heimkehrende Arbeiter, Holzfäller und Waldwärter. Sie tranken hier ihr Bier. Mitunter wurde nach den Klängen der Ziehharmonika auch getanzt, heißt es in den Überlieferungen. Seitdem war das Gebäude mit Unterbrechungen Wirtshaus. Wer in diesen Tagen an der ehemaligen Gaststätte vorbeikommt, traut seinen Augen nicht. Von dem traditionsreichen Fachwerkhaus steht nur noch das Erdgeschoss. Dach und Obergeschoss fehlen. Überhaupt ist das Gelände eine große Baustelle: Paletten voller Ziegel sind zu sehen, ein Baustellenzaun umgibt das Ganze. Unter den Lomnitzern ist die Verwunderung über den teilweisen Abriss groß. „Wir waren schon sehr überrascht, als wir das gesehen haben“, sagt Ortsvorsteher Helmar Heine (CDU). „Ich werde von vielen Einwohnern gefragt, ob denn so ein Haus nicht unter Denkmalschutz steht. Schließlich ist es ja eins der ältesten, wenn nicht das älteste Gebäude in Lomnitz überhaupt und vor allem wollen viele wissen: Was wird aus dem Haus?“ Nach Angaben des Landratsamtes ist die Buschschänke vor etwa zwei Monaten von der Denkmalliste gestrichen worden. „Der Eigentümer hatte beim Landratsamt Bautzen angefragt, wie weit das Haus unter Denkmalschutz steht“, sagt Gernot Schweitzer, Mitarbeiter des Landratsamtes in Bautzen. Daraufhin habe es im Sommer ein Treffen mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und der unteren Denkmalschutzbehörde Landkreis Bautzen in Lomnitz gegeben, erklärte er. „Dabei wurde festgestellt, dass die Bausubstanz schlecht ist. Bei einer geplanten Sanierung müssen auch derartig viele Bauteile ersetzt werden, sodass nur noch wenig Denkmalsubstanz übrig bleibt. Außerdem ist bereits viel an dem Haus verändert worden. Aus diesen Gründen wurde das Gebäude von der Liste der Kulturdenkmale gestrichen“, sagt Gernot Schweitzer. Eine denkmalschutzrechtliche Abriss-Genehmigung sei somit nicht erforderlich gewesen. Schließung Ende 2015 Auch über die Zukunft des Hauses kann der Mitarbeiter des Landratsamtes Auskunft geben. „Das Gebäude soll später als Gastwirtschaft und Wohnhaus wieder als Fachwerkgebäude hergestellt werden“, sagt Gernot Schweitzer. Der Eigentümer selber will sich zu seinen Plänen noch nicht äußern. Helmar Heine ist erfreut, dass sich an dem Gebäude etwas tut. „Es ist gut, wenn es erhalten wird. Wir würden uns noch mehr freuen, wenn wieder eine Gaststätte entsteht.“ Die Buschschänke war Ende vergangenen Jahres geschlossen worden. Inhaber Ralf Herrich und seine Frau Traudel Herrich hörten aus Altersgründen auf. Sie hatten es 1990 von der Gemeinde Lomnitz erworben. Sie brachten unter anderem das Fachwerk in Ordnung. Der letzte Gastwirt da vor hatte das Haus 1970 geschlossen, dann wurde es als Wohngebäude genutzt und war ziemlich heruntergekommen. In der gemütlichen Gaststube wurde jedoch vieles so gelassen wie einst. Balken und Türen waren noch weitestgehend erhalten. Im September 1991 wurde die Buschschänke dann schließlich von den Herrichs wiedereröffnet und war von Anfang an ein Besuchermagnet. 2000 lies Ralf Herrich einen Saal auf der Rückseite des Fachwerkhauses anbauen. Grund waren die vielen Familienfeiern. An den Wochenenden kamen vor allem Ausflügler aus den umliegenden Orten, bis aus Dresden. Beliebt war die Gaststätte bei Spaziergängern und Wanderern. Viele fuhren bis Ottendorf mit dem Zug und wanderten dann bis zur Buschschänke. Quelle: Sächsische Zeitung (http://www.sz- online.de/nachrichten/traditions-gaststaette-ohne-dach- 3530221.html)
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Traditions-Gaststätte ohne Dach Von der Buschschänke in Lomnitz steht nur noch das Erdgeschoss. Was wird aus dem Haus? Von Thomas Drendel
Von der Buschschänke in Lomnitz sind nur noch die Grundmauern zu sehen. Das Dach und das Obergeschoss wurden wegen des schlechten Zustandes abgetragen. Im Hintergrund steht der Anbau aus dem Jahre 2000
Fachwerk und Wilder Wein: So sah die Buschschänke noch vor ein paar Wochen aus
© Thorsten Eckert
Lomnitz. Etwa zur selben Zeit als Martin Luther seine Thesen verkündete, nämlich 1517, wurde auch die Buschschänke in Lomnitz zum ersten Mal erwähnt. Laut der Lomnitzer Ortschronik war das 1521 der Fall. Damals besuchten das Haus am Rande der Laußnitzer Heide meist heimkehrende Arbeiter, Holzfäller und Waldwärter. Sie tranken hier ihr Bier. Mitunter wurde nach den Klängen der Ziehharmonika auch getanzt, heißt es in den Überlieferungen. Seitdem war das Gebäude mit Unterbrechungen Wirtshaus. Wer in diesen Tagen an der ehemaligen Gaststätte vorbeikommt, traut seinen Augen nicht. Von dem traditionsreichen Fachwerkhaus steht nur noch das Erdgeschoss. Dach und Obergeschoss fehlen. Überhaupt ist das Gelände eine große Baustelle: Paletten voller Ziegel sind zu sehen, ein Baustellenzaun umgibt das Ganze. Unter den Lomnitzern ist die Verwunderung über den teilweisen Abriss groß. „Wir waren schon sehr überrascht, als wir das gesehen haben“, sagt Ortsvorsteher Helmar Heine (CDU). „Ich werde von vielen Einwohnern gefragt, ob denn so ein Haus nicht unter Denkmalschutz steht. Schließlich ist es ja eins der ältesten, wenn nicht das älteste Gebäude in Lomnitz überhaupt und vor allem wollen viele wissen: Was wird aus dem Haus?“ Nach Angaben des Landratsamtes ist die Buschschänke vor etwa zwei Monaten von der Denkmalliste gestrichen worden. „Der Eigentümer hatte beim Landratsamt Bautzen angefragt, wie weit das Haus unter Denkmalschutz steht“, sagt Gernot Schweitzer, Mitarbeiter des Landratsamtes in Bautzen. Daraufhin habe es im Sommer ein Treffen mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und der unteren Denkmalschutzbehörde Landkreis Bautzen in Lomnitz gegeben, erklärte er. „Dabei wurde festgestellt, dass die Bausubstanz schlecht ist. Bei einer geplanten Sanierung müssen auch derartig viele Bauteile ersetzt werden, sodass nur noch wenig Denkmalsubstanz übrig bleibt. Außerdem ist bereits viel an dem Haus verändert worden. Aus diesen Gründen wurde das Gebäude von der Liste der Kulturdenkmale gestrichen“, sagt Gernot Schweitzer. Eine denkmalschutzrechtliche Abriss-Genehmigung sei somit nicht erforderlich gewesen. Schließung Ende 2015 Auch über die Zukunft des Hauses kann der Mitarbeiter des Landratsamtes Auskunft geben. „Das Gebäude soll später als Gastwirtschaft und Wohnhaus wieder als Fachwerkgebäude hergestellt werden“, sagt Gernot Schweitzer. Der Eigentümer selber will sich zu seinen Plänen noch nicht äußern. Helmar Heine ist erfreut, dass sich an dem Gebäude etwas tut. „Es ist gut, wenn es erhalten wird. Wir würden uns noch mehr freuen, wenn wieder eine Gaststätte entsteht.“ Die Buschschänke war Ende vergangenen Jahres geschlossen worden. Inhaber Ralf Herrich und seine Frau Traudel Herrich hörten aus Altersgründen auf. Sie hatten es 1990 von der Gemeinde Lomnitz erworben. Sie brachten unter anderem das Fachwerk in Ordnung. Der letzte Gastwirt da vor hatte das Haus 1970 geschlossen, dann wurde es als Wohngebäude genutzt und war ziemlich heruntergekommen. In der gemütlichen Gaststube wurde jedoch vieles so gelassen wie einst. Balken und Türen waren noch weitestgehend erhalten. Im September 1991 wurde die Buschschänke dann schließlich von den Herrichs wiedereröffnet und war von Anfang an ein Besuchermagnet. 2000 lies Ralf Herrich einen Saal auf der Rückseite des Fachwerkhauses anbauen. Grund waren die vielen Familienfeiern. An den Wochenenden kamen vor allem Ausflügler aus den umliegenden Orten, bis aus Dresden. Beliebt war die Gaststätte bei Spaziergängern und Wanderern. Viele fuhren bis Ottendorf mit dem Zug und wanderten dann bis zur Buschschänke. Quelle: Sächsische Zeitung (http://www.sz- online.de/nachrichten/traditions-gaststaette-ohne- dach-3530221.html)
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